Highlights 2016

Eine Auswahl von Ereignissen und Veranstaltungen, welche die Tätigkeit des SNF 2016 geprägt haben.

29. Januar

Neue Direktorin

Angelika Kalt wird vom Ausschuss des Stiftungsrats des SNF zur neuen Direktorin der Geschäftsstelle gewählt. Sie tritt auf den 1. April 2016 die Nachfolge von Daniel Höchli an, der den SNF nach elf Jahren verlässt, um die Leitung von Curaviva Schweiz zu übernehmen. Angelika Kalt war während acht Jahren ordentliche Professorin für Petrologie und interne Geodynamik an der Universität Neuenburg. 2008 trat sie als stellvertretende Direktorin in den SNF ein.

1. Februar

Stammzellen

Stammzellen können sowohl Krankheiten auslösen als auch heilen. Diabetes, Herzinfarkt, Knorpelersatz, Wundheilung, Hirntumore, Parkinson – zwölf Forschungsgruppen des Nationalen Forschungsprogramms «Stammzellen und regenerative Medizin» (NFP 63) haben während fünf Jahren erforscht, wie Stammzellen zur Entstehung dieser Erkrankungen beitragen oder wie sie genutzt werden können, um diese in Zukunft besser zu behandeln. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten des nun abgeschlossenen NFP 63 sind in einer Broschüre zusammengefasst.

26. April

Reformen im Fokus

Der SNF stellt an Schweizer Hochschulen seine Reformen in der Forschungsförderung vor. Er beginnt seine Tour de Suisse am 26. April an der ETH Zürich und schliesst sie am 20. Juni an der Universität Genf ab. Insbesondere die Änderungen in der Projektförderung werden vorgestellt. Diese ermöglicht Forschenden aus allen Disziplinen, für ein Projekt ihrer Wahl Mittel zu beantragen.

21. Juni

Geschlechterdimension

Die internationale Konferenz des SNF zum Thema «Gender and Excellence: Challenges in Research Funding II» ist ein Follow-up der gleichnamigen ersten Konferenz vom Oktober 2014. Die Konferenz in Bern fokussiert auf einen potenziellen Gender Bias bei der Wahrnehmung und Evaluation von Exzellenz sowie auf den Einbezug der Geschlechterdimension in ausgewählten Bereichen der Forschung. Trotz zahlreichen Anstrengungen in den letzten Jahrzehnten sind Frauen und Männer in der Wissenschaft weiterhin nicht ausgewogen repräsentiert.

21. Juni

Geistreicher MHV-Preis

Zoë Lehmann Imfeld nimmt am Sitz des SNF in Bern den mit 25’000 Franken dotierten Marie- Heim-Vögtlin-Preis 2016 für ihre Arbeit zur Rolle des Gespenstes und des Fantastischen in der viktorianischen Literatur entgegen. Die 36-jährige Fachfrau für englische Literatur und Theologie forscht an der Universität Bern. Sie wird für ihre sehr originelle Dissertation ausgezeichnet, in der sie eine theologische Lesart der Ghost Story in der englischen Literatur des späten 19. Jahrhunderts anbietet. Der MHV-Preis zeichnet eine mit einem MHV-Beitrag geförderte Forscherin für die herausragende Qualität ihrer Arbeit und ihre Karriereentwicklung aus.

28. Juni

Neuer stv. Direktor

Der Ausschuss des Stiftungsrats hat François Baumgartner zum neuen stellvertretenden Direktor der Geschäftsstelle gewählt. Er tritt sein Amt am 1. September 2016 an. Zuvor arbeitete er im Bundesamt für Statistik als interimistischer Direktor und als Chef der Abteilung Gesundheit und Soziales. Er ist promovierter Geophysiker und hat ein Diplom in Erziehungswissenschaften und einen Master in Öffentlicher Verwaltung.

23. September

Neuer Präsident

Matthias Egger, Epidemiologe von internationalem Ruf, wird vom Stiftungsratsausschuss des SNF zum Präsidenten des Forschungsrats für die Amtsperiode 2017–2020 gewählt. Der 59-jährige Berner Professor und Public-Health-Spezialist tritt ab 2017 die Nachfolge von Martin Vetterli an, der seinerseits das Präsidium der EPFL übernimmt. Matthias Egger leitete seit 2002 das Institut für Sozial- und Präventivmedizin (ISPM) der Universität Bern.

«Ich freue mich, in Zukunft noch stärker zur Bewältigung der wichtigen Aufgaben des SNF beitragen zu können.»

Matthias Egger

17. Oktober

Brücken bauen

SNF und KTI schreiben das erste BRIDGE-Förderungsangebot «Proof of Concept» aus und lancieren damit ihr gemeinsames Förderungsprogramm. BRIDGE stärkt die Zusammenarbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Es fördert junge Forschende, die aufgrund ihrer eigenen Forschungsresultate eine innovative Anwendung entwickeln wollen.

15./16. November

Blick in die Zukunft

An seiner jährlichen «Séance de réflexion» in Interlaken wagt der Nationale Forschungsrat den Ausblick «2050: A Science Odyssey». Können wir vorhersagen, wie Wissen im Jahr 2050 produziert und verbreitet wird? Über Fantastereien hinaus gibt es nur eine Wahrheit: Der SNF muss konstant Forschungstrends antizipieren und sich an neue Bedürfnisse anpassen, um einem sich ständig wandelnden Umfeld gerecht zu werden. So bietet denn die «Séance de réflexion» während zweier Halbtage einen Blick auf kommende Herausforderungen im Zusammenhang mit der Frage, wie Wissenschaft in Zukunft betrieben, gefördert und kommuniziert wird.

28. November

Entkolonialisierung

Einer der grossen Spezialisten der Entkolonialisierung in Afrika erhält den Nationalen Latsis-Preis 2016: Der deutsche Historiker und SNF-Förderungsprofessor Alexander Keese wird für seine Forschung zu Ethnizität, Zwangsarbeit und politischen Übergängen in West- und Zentralafrika ausgezeichnet. Seine Forschungsarbeit ist von grosser Originalität und zeichnet sich dadurch aus, dass sie über eine eurozentrische Sichtweise hinausgeht. «Ich interessiere mich für die soziale Situation der Bevölkerung vor Ort», erklärt der 39-jährige Preisträger. Der Nationale Latsis-Preis wird vom SNF jährlich im Auftrag der Internationalen Latsis-Stiftung vergeben.

«Die Bekämpfung der Sklaverei war ein wichtiges Argument der Europäer, um in Afrika einzugreifen. Gerade die Europäer aber zwangen die lokale Bevölkerung, für ihre Projekte zu arbeiten.»

Alexander Keese