Forschungsdaten sind für alle da

Der SNF will neben wissenschaftlichen Publikationen auch die dazugehörigen Forschungsdaten für alle nutzbar machen. Ab Oktober 2017 beginnt er, den offenen Zugang zu Forschungsdaten finanziell zu unterstützen.

Die Open-Science-Bewegung verlangt, dass Forschungsarbeiten ganz offengelegt und für alle zugänglich gemacht werden – für die Wissenschaft ebenso wie für die Gesellschaft. «Der SNF unterstützt diesen Grundsatz, auch weil die Forschungsdaten mit Steuergeldern finanziert werden und letztlich der Öffentlichkeit gehören», hält Forschungsratspräsident Matthias Egger fest. «Diese Daten sind wertvolle Belege für wissenschaftliche Erkenntnisse, denn sie ermöglichen, Forschungsresultate zu reproduzieren. Er sieht in einem offenen Zugang noch einen weiteren Vorteil: Zukünftig werden Forschende vermehrt mittels Informatikprogrammen aus alten Daten neue Schlüsse ziehen können.»

Daten ohne Einschränkung

Künftig erwartet der SNF von den Forschenden, dass Daten, die sie während ihrer Forschungsarbeit produziert haben, von ihnen in nicht kommerziellen, digitalen Datenbanken archiviert werden, die den sogenannten FAIR-Prinzipien verpflichtet sind. FAIR steht für Findable, Accessible, Interoperable und Reusable (auffindbar, zugänglich, kompatibel, wiederverwendbar). Solche Repositorien ermöglichen es jedem Interessierten, die Daten weiterzuverwenden, sofern keine rechtlichen, ethischen oder urheberrechtlichen Konflikte einer Offenlegung entgegenstehen.

Einführung im Oktober 2017

Mit dem Gesuchseingang für die Projektförderung im Oktober 2017 beginnt für die Forschenden und auch für den SNF die Umsetzung dieser Grundsätze. «Wir erwarten, dass sich alle vorzeitig über den Zugang zu ihren Forschungsdaten Gedanken machen und entsprechend einen Plan für das Datenmanagement einreichen», erklärt Aysim Yılmaz, Leiterin der Abteilung Biologie und Medizin der SNF-Geschäftsstelle und Verantwortliche für Open Science, die Neuerung. Dabei verzichtet der SNF bewusst auf strikte Vorgaben für diesen Plan, mit dem Ziel, dass Standards «bottom-up» von den wissenschaftlichen Disziplinen definiert werden. «Plausibel sollte das Datenmanagement aber sein, denn der SNF wird jeweils bis zu 10’000 Franken beisteuern, damit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Daten für die Repositorien aufbereiten», fügt Aysim Yılmaz hinzu.

FAIR

Findable
Accessible
Interoperable
Reuseable

Offene Daten bei Publikation

Alle wichtigen Forschungsdaten sollten öffentlich zugänglich sein. Der SNF verlangt als Minimum diejenigen Daten, die zu einer Publikation gehören.