Highlights 2018

April

Jetzt auch im Norden

Der SNF macht es Schweizer Forschenden leicht, mit Partnern in Schweden oder Norwegen zusammenzuarbeiten. Er schliesst mit den dortigen Förderorganisationen ein Abkommen. Befindet sich die Projektleitung in der Schweiz, trägt der SNF auch die Kosten, die im anderen Land anfallen – bis zu einer Höhe von 50 Prozent des Gesamtbudgets. Umgekehrt finanziert die schwedische oder norwegische Förderorganisation Projektkosten in der Schweiz. Ähnliche Abkommen bestehen mit Deutschland, Grossbritannien und Österreich.

Mai

Kunst aus dem Labor

Zum zweiten Mal verleiht der SNF Preise für wissenschaftliche Bilder. Aus 350 eingereichten Werken bestimmt eine internationale Jury vier Gewinner und vergibt acht Auszeichnungen. Eine Auswahl wird an den Bieler Fototagen im Mai gezeigt. «Es sind Bilder, die über das Labor hinausgehen, narrativ, künstlerisch, manchmal humorvoll», freut sich deren Leiterin Sarah Girard. «Die Vielfalt ist erstaunlich, und die Sujets und Themen erzeugen unerwartete Fragen.» Im Herbst gastiert die Ausstellung am Zurich Film Festival und an der Foire du Valais in Martigny.

Mai

Fruchtbare Diskussion

Die Fachstellen für Forschungsförderung der Hochschulen sind zentrale Partner des SNF. Am Grant Offices Day 2018 informiert er sie über Neuerungen und diskutiert ihre Anliegen. Mehrere Fachstellen präsentieren ihre Erfahrungen mit Instrumenten und Reformen der Forschungsförderung. Das jährliche Treffen verschafft dem SNF wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung seines Angebots.

Mai

Anwendungsorientiert

Fachhochschulen (FH) und Pädagogische Hochschulen (PH) betreiben vor allem anwendungsorientierte Forschung, um innovative Lösungen für praktische Probleme in Technik, Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Welche Förderinstrumente eignen sich besonders für solche Projekte? Auf einer neuen Webseite ermöglicht der SNF einen raschen Überblick sowie den Einstieg in die Detailinformationen. Bis Ende Jahr wird die Seite 3700 Mal aufgerufen. Sie gehört zum Paket an Massnahmen, mit denen der SNF die Zahl erfolgreicher Gesuche von Forschenden der FH und PH steigern will.

September

Selbständig forschen

100 Forschende, darunter 70 Postdoktorierende, lassen sich am Advanced Researchers’ Day in Bern durch die Fachpersonen des SNF informieren und beraten. Die fortgeschrittenen Nachwuchsleute können sich für Karriereinstrumente wie Ambizione, Eccellenza und PRIMA sowie für die generelle Projektförderung bewerben. Wer einen Beitrag erhält, führt selbständig ein mehrjähriges Projekt durch – und setzt so die eigenen Ideen um. Dies gibt der Wissenschaft entscheidende Impulse. Die Forschenden schärfen ihr Profil und erlangen die für ihre Karriere nötige Unabhängigkeit.

September

Roboter in Laienhand

Dem Tessiner Forscher Luca Maria Gambardella wird der neue Preis Optimus Agora verliehen. Der SNF und swissnex San Francisco zeichnen damit Projekte aus, die Forschung einem Laienpublikum näherbringen. Im Projekt von Luca Maria Gambardella lernen Schulkinder, Lehrpersonen und Eltern, wie sie Roboter programmieren. «Wir wollen herausfinden, welcher Weg sich eignet, Menschen informatisches Denken beizubringen», sagt der Professor für Künstliche Intelligenz und Schwarmrobotik an der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI). Mit dem Instrument Agora fördert der SNF den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft; 2018 investiert er dafür 4,2 Millionen Franken.

«Wir wollen herausfinden, welcher Weg sich eignet, Menschen informatisches Denken beizubringen.»

Luca Maria Gambardella

November

Wege zum Frieden

Der Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist 2018 geht an den Konfliktforscher Lars-Erik Cederman von der ETH Zürich. Er hat belegt, wie zentral es für dauerhaften Frieden ist, ethnischen Minderheiten regionale Selbständigkeit zu gewähren und sie in politische Entscheide einzubeziehen. «Cedermans Arbeit verdeutlicht den wichtigen Beitrag, den die Geistes- und Sozialwissenschaften zur Lösung gesellschaftlicher Probleme leisten», lobt Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann. Im Auftrag der Marcel-Benoist-Stiftung hat der SNF den Preisträger in einem mehrstufigen Prozess ausgewählt.

November

Epigenetik wirkt

Mastzellen sind weisse Blutzellen, die an der Immunabwehr beteiligt sind. Bestimmte Enzyme bewirken epigenetische Veränderungen dieser Zellen, verändern also die DNA, ohne dass dabei die Reihenfolge der DNA-Bausteine modifiziert wird. Die Forschung der Biologin Sara Montagner zeigt: Fehlen die Enzyme, schütten die Mastzellen übermässig Stoffe aus und vermehren sich stärker. Somit beeinflusst die Epigenetik die Physiologie von Mastzellen. Für ihre Erkenntnisse erhält Sara Montagner den Marie Heim-Vögtlin-Preis 2018. Sie hat das Projekt während des Postdoktorats am Institut für Biomedizinische Forschung in Bellinzona ausgeführt – finanziert durch den SNF.

November

Entschlüsselte Abwehr

Wie wehren sich Zellen gegen Viren und Bakterien? Als Postdoktorandin an der Universität Bonn hat Andrea Ablasser einen wichtigen Botenstoff entdeckt. Dieser leitet Signale weiter, so dass der Körper die Eindringlinge bekämpfen kann. Seit 2014 erforscht die Medizinerin als Professorin an der EPF Lausanne, was passiert, wenn das Immunsystem fälschlicherweise Alarm schlägt und Autoimmunkrankheiten auslöst. Andrea Ablasser hat eine Wirksubstanz gefunden, welche die Überaktivierung hemmt. Ein Start-up-Unternehmen prüft nun das Therapiepotenzial. Für ihre bahnbrechende Forschung zur angeborenen Immunität verleiht ihr der SNF im Auftrag der Latsis-Stiftung den Nationalen Latsis-Preis 2018.

November/Dezember

Beratung vor Ort

Ende Jahr ist Tour-de-Suisse-Zeit für den SNF. An 9 Hochschulen in Bern, Freiburg, Luzern, Neuenburg und St. Gallen berät er Nachwuchsforschende. «Die Einzelgespräche helfen ihnen, das passende Förderungsinstrument auszuwählen und ein erfolgversprechendes Projektgesuch zu formulieren», erklärt Christophe Giovannini, Leiter Kommunikation. Insgesamt nehmen an den Anlässen im November und Dezember 2018 rund 360 Personen teil. Der SNF besucht jede Hochschule alle zwei Jahre.