Workshop

Open Science umsetzen

Der SNF hat am 14. September 2015 ein Dutzend Organisationen eingeladen, um Initiativen zur Förderung von Open Science vorzustellen. Die norwegische Forschungsförderungsorganisation hat bereits erste Anstrengungen unternommen, um bei gewissen Instrumenten einen Plan zur Datenverwaltung miteinzuschliessen. Die amerikanischen National Institutes of Health überlegen sich, das Teilen von Daten vorzuschreiben, während die WHO und der Wellcome Trust sich dafür einsetzen, dass epidemiologische Daten und solche von klinischen Studien frei zirkulieren können. Paul Ayris hat die Initiativen der EU und der Liga Europäischer Forschungsuniversitäten (LERU) vorgestellt.

«In der Wissen­schaft wird zu sehr auf Vertrauen und zu wenig auf Über­prüfung gesetzt.»

Benedikt Fecher

Die Teilnehmenden sind sich einig, dass ein Kulturwandel in der Wissenschaft nötig ist. Benedikt Fecher vom Alexander Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft dämpfte aber die Erwartungen einer reibungslosen Umsetzung von Open Data, da die Forschenden befürchteten, dass Konkurrenten von ihren Daten profitieren würden. Um Open Science erfolgreich umzusetzen, müssten die Eigenheiten aller Disziplinen respektiert werden. Am Anlass zeigten sich aber auch unterschiedliche Sichtweisen: Forschende wie Daniël Lakens von der University of Technology in Eindhoven plädieren für einen Bottom-up-Ansatz, damit die Forschenden mit der grösstmöglichen Freiheit die Prinzipen von Open Science entwickeln können. Die Organisationen hingegen wollen einen Rahmen schaffen, um verschiedene formelle und rechtliche Fragen zu klären.

«Offenheit und Trans­parenz sind grund­legende Werte in der Wissenschaft. Aus­tausch muss sein!»

Daniël Lakens